grünlich

grünlich
grün:
Das altgerm. Adjektiv mhd. grüene, ahd. gruoni, niederl. groen, engl. green (beachte das Fremdwort »Greenhorn« »Grünschnabel, Neuling«), schwed. grön ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen Verb mhd. grüejen, ahd. gruoen »wachsen, grünen«, niederl. groeien »wachsen, gedeihen«, engl. to grow »wachsen, gedeihen, zunehmen«, schwed. gro »wachsen«. Das Adjektiv bedeutete demnach ursprünglich entweder »wachsend, sprießend« oder »grasfarben«. Das altgerm. Verb ist eng verwandt mit der Wortgruppe von Gras und gehört im Sinne von »hervorstechen, keimen« zu der unter Granne dargestellten idg. Wurzel. Das Adjektiv »grün« ist im Dt. nicht nur Farbenbezeichnung, es wird oft als Gegensatz zu »trocken, verwelkt« im Sinne von »frisch, jung, sprießend«, andererseits als Gegensatz zu »rot, reif« im Sinne von »unreif«, auch »unerfahren« (beachte die Zusammensetzung »Grünschnabel«) gebraucht. In der 2. Hälfte des 20. Jh.s nimmt »grün« die übertragene Bedeutung »umweltorientiert, die Umwelt betreffend; ökologisch« an. – Das substantivierte Adjektiv Grün‹e› bedeutet nicht nur »grüne Farbe«, sondern auch »frisches Laub, grünes Blattwerk« und »Grasboden, freie Natur«, beachte die Wendung »ins Grüne fahren«. Abl.: grünen (mhd. grüenen, ahd. gruonēn); grünlich (mhd. grüenlich); Grünling (14. Jh.; das Wort bezieht sich auf Pflanzen und Tiere mit vorwiegend grüner Färbung, wird aber auch im Sinne von »unerfahrener Mensch« gebraucht). Überaus groß ist die Zahl der Zusammensetzungen mit »grün« bzw. dessen substantivierter Form, beachte z. B. »Grünanlagen, Grünfutter, Grünkern, Grünkohl, Grünspecht«. Wichtige Zusammensetzungen sind: Gründonnerstag (mhd. grüene donerstac; der »Donnerstag der Karwoche« ist wohl nach dem weitverbreiteten Brauch benannt, an diesem Tag etwas Grünes, besonders Grünkohl, zu essen); Grünspan (15. Jh.; Lehnübersetzung von mlat. viride Hispanum »spanisches Grün«; der aus essigsaurem Kupferoxid hergestellte Farbstoff wurde im Mittelalter aus Spanien eingeführt und hat daher seinen Namen). – Zu »grüne Minna« s. den Artikel Minna.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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